Einladungskarte © 2024 Dodo Schielein
Nach zwei Jahren künstlerischer Forschung freuen wir uns, eine erste Arbeit zu zeigen: “Die Dinge der Natur”.
Am 28. April 2024 sind Hans-Jörg Kapp (Regisseur), Axel Dürkop (Philosoph und Theatermacher) und Dodo Schielein (Klangkünstlerin) hyperkulturelle Passagiere auf der Veddel in Hamburg. Mit dem interaktiven Ausstellungs-, Performance- und Musikprojekt “Auffordernde Räume” zeigen wir die Installation “Die Dinge der Natur”.
Inspiriert von der Philosophie Bruno Latours und der Architektur Etienne-Louis Boullées erfinden wir in den vergangenen eineinhalb Jahren einen Raum, der zum Handeln auffordert. Ein Film wird auf einen flachen Tisch in der Mitte des Raums projiziert. Auf dem Tisch liegen verschiedene Gegenstände, die nacheinander durch die Projektion nummeriert werden. An der Längsseite des Raums stehen Behältnisse unterschiedlicher Größe, die ebenfalls Nummern tragen. Im Raum verteilt und unter die Besucher*innen gemischt erzeugen wir drei Musiker*innen Klänge auf ungewohnten Instrumenten. Eine Einladung ist ausgesprochen, die Regeln des Raum zu entdecken und ins Handeln zu kommen.

Für die Alten war die Natur eine Quelle der Weisheit. Die Natur des Mittelalters sprach von Gott. In der Neuzeit ist die Natur so still geworden, daß Kant meinte, Wissenschaft und Weisheit, Wissenschaft und Wahrheit seien vollkommen zu trennen. Mit dieser Trennung haben wir die letzten zwei Jahrhunderte gelebt. Es ist an der Zeit, daß sie beendet wird. (Prigogine/Stengers Dialog mit der Natur, 1980, 106f.)


Ein Film von Dürkop/Kapp/Schielein wird von oben auf den Tisch projiziert.

In drei Durchläufen lernen wir, die Performance zu verbessern. Nachdem beim ersten Durchlauf niemand handelt, verändern wir minimale Dinge an unserem Auftreten und dem Arrangement der Dinge im Raum. Der zweite Durchlauf mit anderem Publikum zeigt schon mehr Interaktion, der dritte überrascht mit unerwarteten Momenten und Spielfreude.
Nach jedem Durchlauf bitten wir die Teilnehmenden zu einem Gespräch, in dem wir Eindrücke sammeln und gemeinsam überlegen, was es bräuchte, damit die Interaktion besser funktioniert. Anschließend ziehen wir uns zurück, um die Veränderungen zu verabreden.
