Ein Rechner im Kinderzimmer
Meine Töchter sind mit neun Jahren alt genug, in Begleitung das Internet zu erkunden und erste Schritte mit einem Computer zu machen. Ich hatte das schon in den Jahren vorher hin und wieder ausprobiert, indem ich sie an meinen Laptop gesetzt habe und ihre motorischen Fähigkeit sowie ihr Verständnis von Konzepten einer grafischen Benutzeroberfläche beobachtet habe. Erst jetzt habe ich das Gefühl, dass es sinnvoll ist, die Kinder an einen richtigen Rechner heranzuführen. In der Schule haben sie auch schon hin und wieder Umgang damit, allerdings unter Windows und meist nur auf der Website von Antolin, die ich für eine gute Absicht halte, aber dann doch nur für Gamification mit geringer Nachhaltigkeit.
Meine Frau und ich haben auch Smartphones, die regelmäßig zum gemeinsamen Anschauen von Videos auf Youtube verwendet werden, allerdings nur zusammen mit den Kindern.
Jetzt also ein eigener Computer, der in ihrem Zimmer steht. Mal sehen, wie das funktioniert. Mein Ansatz, beide Kinder mit einem Raspberry zu versorgen, ist daran gescheitert, dass sie ihn nicht aufbauen wollen - kann ich verstehen, es ist umständlich und um ihn stehen zu lassen, reicht der Platz nicht. Vielleicht sind die Geräte später mal interessant.
Nun habe ich einen ausrangierten Lenovo ThinkCenter mit 8 GB Speicher und einer SSD zurecht gemacht, der in 8 Sekunden bootet. Ich bin Admin, die Kinder haben jeweils ein eigenes Konto. Das Passwort habe ich vergeben, ziemlich schwierig, wie sie fanden, und ihnen gesagt, dass ihnen niemand beim Eingeben über die Schulter schauen darf.
Lenovo ThinkCenter All-in-one. Quelle: Flickr user US CPSC [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
elementary OS
Selbstverständlich gibt es Linux auf die Platte. Ich dachte erst an Linux Mint, das ich selbst seit Jahren gern benutze. Dann fand ich durch Zufall elementary OS, das ich dann ausgewählt habe. Es hat eine sehr ansprechende Oberfläche, ist einfach gehalten und hat zunächst mal alles, was die Kinder brauchen, denke ich. Wir werden sehen.
elementary OS. Quelle: Homepage des Projekts
Kindersicherung. Bei einem ersten Test vom Stick gefiel mir sofort das Feature “Kindersicherung”, mit dem die Nutzungszeiten des Rechners reglementiert werden können. Leider lassen sich bisher nur Website blacklisten, nicht whitelisten. Damit ist diese Art der Sicherung für mich gestorben, da ich zunächst nur bestimmte Websites für die Kinder freischalten möchte. Nur so scheint es mir möglich, sie auch mal im Internet surfen zu lassen, ohne dass ich daneben sitze. Wenn meine Töchter mich fragen, ob sie auf eine Seite können, die noch gesperrt ist, möchte ich mir diese mit ihnen zusammen anschauen und ggf. freischalten. Es gibt eine Reihe von Lösungen für diesen Fall, allerdings bin ich mit meiner Recherche noch nicht am Ende. Wer einen Tipp hat, bitte gern unten in die Kommentare schreiben.
Bildschirmhintergrund Meine Töchter haben als erstes das Hintergrundbild ihres Desktops verändern wollen, weil es ihnen offensichtlich wichtig ist, sich hier voneinander abzugrenzen und den Rechner für sich “gemütlich” zu machen. Ich habe ihnen vorgeschlagen, dass sie demnächst ihre Kaninchen fotografieren und die Bilder als Hintergrund einrichten. Dabei ist der Import von SD-Karte angesagt, die in ihrer Kamera steckt. Ich werde berichten.