Für Lehre und Forschung heißt das, genau zu überlegen, auf welcher Architektur unsere digitale Zukunft basieren soll, wenn uns Transparenz und Partizipation als Grundpfeiler unserer Demokratie wichtig sind. Wir haben die Wahl zwischen zentralisierten Lösungen, die viele Vorteile, aber auch starke Abhängigkeiten mit sich bringen können. Oder wir führen die erfolgreiche dezentrale Architektur des Internets mit modernen technischen Konzepten und offenen Standards fort und übernehmen Verantwortung für die digitale Allmende - wobei sich beide Wege nicht ausschließen.
Der wissenschaftliche Nachwuchs kann und darf sich eine Welt offener Architekturen vorstellen, in der individueller und kollektiver Erfindungsreichtum zur treibenden Kraft der Digitalisierung wird. Denn Hochschulen bleiben unter ihren Möglichkeiten, wenn sie sich nur mehr als Partner und Kunden großer industrieller Player verstehen, die zusehends die Kontrolle über die digitale Architektur in Lehre und Forschung übernehmen.